Eine Flugreise mit Hund gut vorbereiten – die richtige Hundebox finden

Während sich die Familie auf die Flugreise mit Hund -der schönsten Zeit des Jahres- freut, brechen für den Hund in naher Zukunft weniger angenehme Tage an. Entweder muss er sich auf eine Ersatzbetreuung einstellen oder vorübergehend in ein Hundehotel ziehen.

Wie wäre es, statt Tierpension, sich für einen Urlaub mit Hund zu entscheiden? Immer mehr Urlaubsdomizile bieten Ferien mit Hund an. Handelt es sich um eine Flugreise, ist rechtzeitige Planung definitiv von Vorteil.

Fliegen mit Hund – Was gibt es zu beachten und welche Hundetransportbox eignet sich?

Ob der Hund während der Flugreise in der Kabine bleiben darf oder im Frachtraum untergebracht wird, hängt von seiner Größe bzw. von seinem Gewicht ab:

1.) Transport in der Kabine

Für die wichtigsten europäischen Fluglinien gilt: Wiegen Hund und Box nicht mehr als 8 kg (ggf. 5 oder 10 kg), steht einem Aufenthalt in der Kabine nichts im Wege. Eventuell existieren spezielle Vorschriften für die Kabinenbox, die eingehalten werden müssen.

Eine Hundetragetasche oder faltbare Hundebox mit den maximalen Maßen 55x40x23 cm entspricht in den meisten Fällen den geltenden Bestimmungen. Für den Transport in der Kabine steht der Platz unter dem Vordersitz für die Hundetransportbox zur Verfügung.

Das Verlassen der Kabinenbox während des Flugs ist verboten. Oftmals ist pro Transportbehälter nur ein Hund erlaubt. Außerdem darf jeder Passagier nur eine Transportbox für die Kabine mitnehmen.

Ausnahme: British Airways bietet für Hunde generell keinen Transport in der Kabine an. Lediglich anerkannte Begleithunde, die einer behinderten Person Hilfe leisten, dürfen kostenlos in der Flugkabine reisen. Für den Transport im Gepäckraum verspricht das britische Flugunternehmen eine temperaturgeregelte Umgebung und die nötige Sorgfalt beim Be- und Entladen.

2.) Transport im Frachtraum

Für Besitzer größerer Hunde heißt es, sich am Sperrgutschalter vom Hund zu verabschieden, denn ab 8 kg (ggf. 5 oder 10 kg) müssen Vierbeiner als Cargo im Frachtraum des Flugzeugs reisen. Die Transportbox für den Frachtraum muss IATA-konform und von der betreffenden Fluggesellschaft zugelassen sein.

Geeignete Hundebox fürs Flugzeug

Die hauptsächlichen Anforderungen für die Kabinenbox bzw. eine Hundetransportbox für den Frachtraum wurden vom Dachverband der Fluggesellschaften, der International Air Transport Association, definiert:

  • Die Hundetransportbox muss so groß sein, dass der Hund darin aufrecht stehen, sich ohne Schwierigkeiten umdrehen und bequem darin liegen kann.
  • Es wird eine bissfeste und ausbruchsichere Machart der Hundebox fürs Flugzeug verlangt. Drahtkäfige kommen nicht infrage.
  • Das Behältnis darf keine Rollen haben, wenn doch, sind diese zu entfernen.
  • Das Aufbewahren der Hundeleine ist wegen Strangulierungsgefahr nicht in der Transportbox gestattet.
  • Scharfkantige Ecken und Kanten in der Hundetransportbox sind unzulässig, denn sie bergen ein hohes Verletzungsrisiko.
  • Transportkäfige für das Flugzeug müssen an drei Seiten mit Lüftungsöffnungen ausgestattet sein.
  • Die Airlines legen zudem großen Wert auf Auslaufsicherheit der Box. Am besten den wasserdichten Boden noch zusätzlich mit aufsaugendem Material (Pappe, Papier) oder Decken auslegen.
Hinweis: In aller Regel lehnen die Fluggesellschaften eine faltbare Hundebox aus Nylongewebe ab und fordern stattdessen eine stabile Box aus Kunststoff- oder Glasfaser, die sich mit Bolzen verschließen lässt. Um Ärger mit der Airline beim Urlaub mit Hund zu vermeiden, empfiehlt sich vorab eine telefonische Abklärung.

Tipps zur Beförderung von Hunden im Flugzeug

Eine Flugreise bedeutet für jeden Hund Stress und Strapazen. Hier ein paar Empfehlungen, damit die Reise mit Hund mit möglichst wenig Aufregung für das Tier verläuft.

  • Die meisten Fluggesellschaften verlangen eine frühzeitige Anmeldung des Hundes. Ferner gibt es üblicherweise eine maximale Anzahl an Hunden, größtenteils nur 4, die pro Flug mitfliegen dürfen.
  • Das Tier sollte sich schon eine geraume Zeit vorher an die Hundetransportbox gewöhnen.
  • Besser einen Nonstop-Flug buchen. Zwischenaufenthalte verlängern die Dauer, die das Tier in der Hundebox fürs Flugzeug verbringen muss. Fällt auch noch Umsteigen an, besteht zudem die Gefahr des falschen Umladens. Es kommt tatsächlich immer mal wieder vor, dass Hunde nach einem Irrflug ausgetrocknet und völlig verstört an einem anderen Flughafen eintreffen.
  • Kann der Hund vor dem Abflug nochmals ausgiebig laufen, springen und toben, nimmt er ermattet in der Hundetransportbox Platz und spürt während der Flugreise möglichst wenig Bewegungsdrang.
  • Die Schmusedecke und ein Lieblingsspielzeug in der Hundetransportbox verschaffen dem Hund im Flugzeug ein klein wenig Vertrautheit.
Hinweis: Gelegentlich wird zu Beruhigungsmitteln für den Hund geraten, damit er sich während der Flugreise weniger aufregt. Tierärzte sind aber mehrheitlich anderer Meinung, denn in luftiger Höhe wirken Beruhigungsmittel intensiver, Kreislaufzusammenbrüche nicht ausgeschlossen. Im Gepäckraum steht der Hund unter keiner Beobachtung, im Ernstfall kann niemand eingreifen.

Welche Kosten fallen für den Hund an?

Handelt es sich um einen Servicehund für Blinde oder Gehörlose, darf er meist ohne Box und teilweise sogar gebührenfrei in der Kabine mitfliegen. Er muss allerdings angeleint bzw. mit einem Hundegeschirr gesichert sein.

Ansonsten sind die Kosten für die Mitnahme eines Hundes im Flugzeug von Airline zu Airline verschieden. Je nach Anbieter und Strecke liegen die Kosten für ein Tier zwischen 30 und 300 Euro. Wird nach Körpergewicht berechnet, kann es noch teurer werden.

Reisen mit Hund in EU-Länder

Für Grenzübertritte innerhalb der EU benötigt der Tierhalter einen EU-Heimtierausweis, den ein autorisierter Tierarzt ausstellt. In diesem Schriftstück ist vermerkt, dass die vorgeschriebenen Gesundheitsmaßnahmen bzw. Impfungen durchgeführt wurden.

Damit der Ausweis dem Tier zugeordnet werden kann, bedarf es eine Identifizierung mittels Mikrochip oder eine vor dem 3. Juli 2011 angebrachte Tätowierung. Die Kennzeichnungsnummer des implantierten Transponders bzw. der Tätowierung und die in der Bescheinigung dokumentierte Nummer müssen übereinstimmen. Nur behördlich ermächtigte Tierärzte dürfen EU-Heimtierausweise ausstellen.

Tipp: Andere Länder, andere Einreisebestimmungen, deshalb vor den Ferien mit Hund unbedingt die nötigen Erkundigungen einholen. Falls Unsicherheiten besteht, erteilen die jeweils zuständigen Konsulate und Botschaften verbindliche Auskünfte. Einige Staaten verlangen eine mehrere Monate dauernde Quarantäne, so dass ein Urlaub mit Hund in diese Länder grundsätzlich nicht in Betracht kommt.

Gibt es Hunde, die nicht mitfliegen dürfen?

Tatsächlich kann es für manche Hunde bzw. Hunderassen abschlägige Bescheide geben. So verweigern manche Airlines die Mitnahme von Hunden, die jünger sind als 8 bzw. 10 Wochen.

Kampfhunde, wie Pitbulls, Bullterriers und Rottweiler, benötigen spezielle Behältnisse, aus denen sie sich garantiert nicht befreien, oder die Airline erteilt von vornherein eine Absage.

Fraglich ist zudem die Mitreise von kurzköpfigen oder stumpfnasigen Hunden, wie Boxer, Bulldoggen, Chow-Chows, Möpse und Pekinesen. Die rassetypische Kurzatmigkeit kann bei höheren Temperaturen und Stress schnell zu Atemnot führen.

Fazit:

Eine Flugreise mit Hund benötigt gewissenhafte Vorbereitung, um unangenehme Überraschungen auszuschließen. Der Augenmerk sollte insbesondere auf einer rechtzeitigen Anmeldung bei der Fluggesellschaft, gültigen Reisedokumenten und der vorschriftsmäßigen Transportbox für die Kabine (kleinere Hunden), bzw. der richtigen Hundebox für den Frachtraum (größere Hunde) liegen.

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